Back to RunningMeine Schwester Conny wollte schon seit langem diesen Lauf laufen, und als sie Leute für ein Team gesucht hat, war ich natürlich dabei. Es treten also zusammen: Stefan (Connys Mann), Pia (eine Freundin), Elisabeth und Conny als Gruppe SPEC (Schriftzug in rosa&weiß) Ich verheimliche meine samstäglichen Eskapaden vor meiner Schwester, und falls wir durch meine Laufzeit einen Platz verpassen, werde ich es ihr auch nie erzählen. Sie fragt mich, wie lange ich brauchen werde. Zum Glück bin ich im Frühjahr bei der Marathonstaffel auch 11 km gelaufen, und habe 1:13 gebraucht, das kann ich ihr jetzt sagen. Hoffentlich brauche ich nicht viel länger.
Der Marchfeldkanal ist ein künstlicher Bach, der aber wie ein natürlicher gebaut ist, mit Windungen, kleinen Seen, Inselchen und viel Grünzeug an beiden Ufern, sowie Wegen auf Schotter oder Erde, gut zum Spazierengehen, Laufen oder Radfahren geeignet. Hier ist das Naherholungsgebiet der Leute, die eher am Nordostrand von Wien wohnen. Am Marchfeldkanal liegt auch die Firma, in der ich arbeite, und von hier aus starte ich so manche Freitag-Nachmittag-Läufe. Ich kenne und liebe dieses Gelände.
Das Teilnehmerfeld ist klein, besteht natülich auch aus sportlichen Leuten, aber auch aus ganz normalen Leuten, so wie wir. Es gibt auch die Möglichkeit, hier einen HM zu laufen, also fällt es gar nicht auf, wenn wir nicht ganz so schnell unterwegs sind.
Beim Start zieht Stefan davon, Pia, Conny und ich traben gemütlich hinter dem Feld nach. Bei der Startmatte gibt es Aufregung: ein kleines Hündchen hat sich hierher verirrt und gerät den Läufern zwischen die Beine. Keine Sorge: sowohl das Hündchen als auch die Läuferbeine überleben unbeschädigt.
Wie joggen gemütlich dahin, es ist sehr heiß, die Sonne scheint uns ins Gesicht. Na, wenigstens geht es dann beim Rückweg besser. Langsam rollen wir das Feld von hinten auf und überholen. Pias Mann und Sohn stehen auf einer Brücke und feuern uns an. Beim Weiterlaufen zeigt sich der Konditionsunterschied: Conny und Pia tratschen mehr, ich bin eher einsilbig. Etwa bei km 4 ist die erste Wasserstelle und der Wendepunkt. Die beiden trinken im Laufen, ich muss zum Trinken kurz stehen bleiben. Ab da ziehen sie davon. Hier warten schon wieder Mann und Sohn. Warum laufe ich, wenn Autofahren so viel bequemer wäre?
Mist, wir laufen in die Gegenrichtung (auf der anderen Seite des Wassers), und die Sonne scheint mir immer noch ins Gesicht? Ich bleibe immer weiter hinten, irgendwann sind Conny und Pia verschwunden. Ein Mann überholt mich noch, dann niemand mehr. Hier laufe ich allein. Es ist aber nicht einsam, die Strecke ist nicht gesperrt, immer wieder begegnen mir Spaziergänger, Läufer, Walker, Hunde. Ich treffe sogar eine Arbeitskollegin. Eigentlich stören mich die Steine im Schuh, aber ich bleibe jetzt auf keine Fälle stehen. Wer weiß, ob ich dann noch weiterlaufen kann?
Auf der anderen Seite des Marchfeldkanals sehe ich das Ziel. Jetzt muss ich noch eine kleine Schleife in der Gegenrichtung machen, bevor ich dorthin zurück kann. Alle paar Meter ist eine Brücke, aber überall steht ein Streckenposten und schickt mich weiter. Die Oberschenkel sind schon müde, mein Gesicht ist heiß. Endlich, der Umkehrpunkt! Ab hier nur noch 1,5 km ins Ziel. Ich versuche noch ein bisschen Gas zu geben, und mit Widerwillen gehorchen mir meine Beine. Als dann nach einer Biegung das Ziel direkt vor mir liegt, lege ich noch mal einen verzweifelten Sprint hin: 1:12:12 zeigt die Uhr, als ich an ihr vorbeilaufe. Dann piepst es, mein Chip wird erfasst, und ich falle den anderen SPECis in die Arme. Dann trinke ich erst mal die Versorgungsstelle leer.
Die Ergebnisse hängen bald aus: Stefan hat etwa 54 Minuten gebraucht, Conny und Pia sind gemeinsam bei 1:08 durchs Ziel, und meine Nettozeit ist 1:12:03. Die Gruppe vor uns ist über eine Viertelstunde schneller, meine Zeit war also nicht schuld. Das beruhigt mich ungemein. Wir gehen gemütlich duschen und umziehen und setzen uns dann in die Sonne. Es gibt Getränke und Liptauerbrote. Ein bleicher Mann hängt an einer Infusion. Offenbar geht kein Rennen ohne einen Zusammenbruch über die Bühne? Wir müssen mit der Siegerehrung und Verlosung natürlich bis zum letzten HM-Teilnehmer warten. Daher bleibt mir noch Zeit, den SPECis meine Samstag-Nachmittag-Beschäftigung zu beichten.
Siegerehrung und Verlosung sind ein Kapitel für sich: wer das noch nie erlebt hat ... die Veranstalterin ist von der reschen Sorte, nimmt sich kein Blatt vor den Mund und gibt markige Sprüche von sich. Ein Seminar über vollendete Kommunikation hat sie offenbar nie besucht. Manche nehmen Anstoß, ich amüsiere mich köstlich.
Das Egebnis: SPEC ist an fünfter Stelle (von sieben Teams), in unserer Klasse sind Conny und Pia auf Platz 11 und 12, ich auf 15. Vor allem aber bin ich glücklich, dass ich es geschafft habe.
My sister Conny wanted to run this race for a long time. and when she asked people to join in the Team, it was natural for me to say yes. So this was the team: Stefan (Conny's husband), Pia (a friend), Elisabeth and Conny forming the group SPEC (in pink&white letters). I kept my Ich verheimliche meine Saturday afternoon escapade secret, and if we would lose a rank because I was tired, I would never tell her. She asks me how long I plan to run. In spring, I run the same distance of 11km in 1:13, so this at least I am going to repeat. 1:13.
The Marchfeldkanal (channel of the fields of the March) is an artificial creek, built like a natural one, with crooks, little lakes, islands and a lot of shrubs and trees on both beaches. Pathes on earth and gravel are nice to walk, run or bike. This is the recreational aerea of people in the northeast of Vienna. The company I work for is also situated at this channel, I started many Friday afternoon runs thre. I know and love the area.
Only few people participate, most of them look very fast, but some normal just as we. There is also the possibility to run a HM here, so it doesn't look so bad when we are not running so fast.
At the start, Stefan storms away, Pia, Conny and I jog slowly behind the whole field. On the starting mat is a disturbance: a little puppy is lost here and runs through the legs of the startes. Don't be afraid: The puppy and all the runners' legs keep unhurt.
We jog in a moderate pace, it is very hot, and the sun shines directly in our face. We hope for a better view on our way back. Slowly we overtake other runners. Pia's husband and son stand on a bridge and cheer for us. Later, we can see the difference in our condition: Conny and Pia talk a lot, I keep silent. At km 4, water is provided. The girls drink while running, I have to walk. From now on, the are ahead. Again, husband and son appear and cheer. Why do I run, when driving the car is so much easier and faster?
Now, we are running on the other side of the Machfeldkanal in the other direction, and still the sun shines in my face? I keep my slow pace, Conny and Pia are out of sight now. One man overtakes, then I am alone in the race, but not alone on the course. The route is not blocked, I meet walker, runner and dogs all the way, even one collegue from the company with her family. The stone in my shoes are disturbing, but I don't dare to stop, in case I can't start running again.
On the other side of the channes, I see the finish. But I still have to run a few kilometer, before I will be there. Every few meters, a bridge crosses the channel, but posts block them and send me away from my goal. My thighs are a bit tired, my face is very hot. Finally, the point of return! I cross the channel, and from now on, it's only 1,5 km until I finisch. I try to increase my pace, and my legs obey, with some protests. When I see the finishing mats, I try a desperate sprint and crossit at 1:12:12. Peep! I fall into the arms of my fellow SPECs, and then drink as much as I can (and I can!)
The results are soon displayed: Stefan finished in 54 minutes gebraucht, Conny and Pia both in 1:08, and my net time is 1:12:03. The group in the rank before is is 15 minutes faster, so my time is not guilty. We take a shower, dress in clean and dry clothes and sit in the now nice sun. A very pale man needs an infusion. Why does no race finish without a breakdown? We have to wait for the finish of the HM, until the victory ceremony and the tombola starts. So I have time enought to tell the group of my Saturday afternoon adventure.
This victory ceremony and the tombola are really something different. You had to be there ... the host was not from the smooth side of entertainment and obviously never had heard about the theorie of communication. Some thinks it's an affront, I laugh a lot.
The result: SPEC is on the 5th rank (of 7 teams), in our class, Conny and Pia are on rank 11 and 12, I am on 15. But I am very proud, I did it.