Österreichischer Frauenlauf 12. Juni 2005

Vorgeschichte: Um eine richtige Läuferin zu werden, möchte ich gerne 10 km sub 60 min laufen. Meine alte 10k "Bestzeit" aus dem Jahr 2002 war 80 min (da war aber auch noch ein Verlaufen drin).

Ich musste also: jeden km sub 6 min laufen von Anfang an Gas geben mit einem Einbruch am Ende rechnen, und dass es weh tun würde

Mein Schwester und ihre Freundin Pia laufen auch mit, aber statt gemütlich mit ihnen zu laufen, erzähle ich ihnen von dem Plan und kündige meine Zielzeit an.

Wie immer starte ich von hinten weg, und bin auch schon munter am überholen. Das ist schön fürs Ego, aber schrecklich für die Zeit. Nach dem ersten km sehe ich auf die Uhr: 6:40. Das heißt, ich muss die anderen 9 km schneller als 6 min laufen, wenn es sich ausgehen soll. Trotzdem bin ich gut gelaunt, denn ich fühle mich schnell und stark, und winke auch Stefan irgendwo bei km2 frohgelaunt zu.

Dann wird es ernst. Zum Glück sind fast alle Kilometer markiert. Ich weiß ja, dass ich bei 12, 18, 24, 30 usw. die Kilometermarken passieren muss prüfe bei jeder, wie mein Tempo ist: 12:38, 18:43, 24:18, 30:32 .... gutes Tempo, herrlicher 6er-Schnitt, aber ob ich drunter kommen werde? So zieht sich die Spannung bis zum Schluss dahin. Ich warte auf den großen Einbruch, aber der kommt nicht. Natürlich spüre ich nach 9 km eine kleine Müdigkeit, aber bei 54:44 besteht noch ein Hauch von Hoffnung, aufgeben will ich noch nicht. Ich versuche meine letzten Reserven zusammenzukratzen. Auf der Zielgeraden feuert mich Susanne von links an, das gibt mir noch mal Kraft. Von rechts strahlt Winfried herein und beflügelt mich. Ich laufe durch den Bogen auf der Hauptallee, auf den ich die ganze Zeit hoffnungsvoll zugelaufen bin, schaue auf die Uhr 1:00:00 - und hab noch etwa 100 m zu laufen. "Sch... das geht sich nicht mehr auf". So wird es dann auf meiner Stoppuhr eine 1:00:33, in der Chipwertung dann 1:00:36,8, ist auch schon wurscht und erspart mir das Bangen.

Fazit: Ich hab eine neue pB. Ich bin immer noch langsam, aber schon viel schneller als früher. Ich kann tatsächlich 10km durchbeißen, und es tut gar nicht weh. Und da ich jetzt allmählich in die Kategorie komme, meine Zeit verbessern zu wollen, anstatt nur durchzukommen, werde ich mich beim nächsten Rennen weiter vorne hinstellen. Beim nächsten 10er fallen die 60 Minuten!

Ach ja, Conny und Pia sind gemütlich in 1:02:10 ins Ziel gekommen, ohne Stress.

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