Mit Jan durch das Siebengebirge, 2006

Nachdem ich in drsl immer wieder mal gejammert hatte, dass ich das Siebengebirge sehen wollte, hat Jan sich erbarmt und mir einen Sightseeing-Lauf versprochen. Zunaechst sagte er mir, dass die Entfernung Drachenfels-Loewenburg 5 km seien, und ob ich mir die zutraue. Aber klar, ich bin dabei, da geht sogar noch mehr. Wir laufen also die steile Strasse hinauf, am Drachenschloss vorbei, zuerst ist noch Strasse mit Asphalt, aber dann wird es romantisch, ein Waldwegerl, links von uns die Felsen, vor uns die Ruine Drachenfels. Von oben gibt es einen herrlichen Blick auf den Rhein, ich sehe ganz Bonn unter uns liegen, und am Horizont sind sogar die Tuerme des Koelner Doms zu sehen. Jan zeigt mir sogar den Schlafplatz des Drachen, ich hoere ihn schnarchen. Schade, dass wir keine Muenzen dabei hatten, das haette den gierigen Drachen herausgelockt.

Durch nette Waelder, ueber sanfte Wege, geht es weiter durch das Siebengebirge, immer wieder mal rauf und runter. Es sieht ziemlich aehnlich aus wie bei uns im Wienerwald, aber weniger Leute unterwegs.

Eine Wirtschaft unterwegs ist das Milchhaeuschen, aber typisch Deutsch, wird dort Bier serviert. ;-)

Dann geht es wieder ein Stueck steil bergauf, Jan erzaehlt von den WKen auf dieser Strecke, und wie Max abgehoben hat.

Details am Wegesrand: Ich sehe zwei Buntspechte, die aber scheu sind und vor uns fluechten. Eine Erinnerungstafel am Wegesrand wurde fuer einen Geologen mit dem Namen Cloos angebracht, und wir raetseln, ob das ein Vorfahre unseres Andibarts war.

Schliesslich erreichen wir die Loewenburg. Die ist auch nur mehr eine Ruine, aber das darf sie, immerhin gibt es sie schon seit mindestens 1247. Hier treffen wir einen einsamen Radfahrer, also ist immerhin ausser uns noch ein verrueckter Sportler im Siebengebirge unterwegs. Hier muss ich meiner archaeologischen Ader nachgeben und fotographiere jeden einzelnen Stein mit grosser Sorgfalt, waehrend Jan daneben erfriert. Als ich endlich bereit zum Aufbruch bin, laufen wir eine andere Strecke zurueck.

Weitere Details am Wegesrand: ob die Pflanze wirklich ein Schachtelhalm ist? Und ob die gruenen Masern, die der Berg hat, ansteckend sind? Aber wir brauchen uns nicht zu fuerchten, wir sind rollende Steine und setzen kein Moos an.

Jan zweigt ab in das Tretschbachtal, ein idyllischer gruener feuchter Graben, sehr angenehm zu laufen, weil es immer nur bergab geht. Viel zu schnell sind wir wieder in der Zivilisation in Rommersdorf, aber dort ist es auch nett, weil wir Fachwerkhaeuser finden.

Schliesslich geht es am Treppelweg wieder Richtung Auto, aber hier kommt der grosse Zusammenbruch. Ich habe Durst und kann kaum noch laufen, wir muessen eine Pause einlegen, und kriechen schliesslich langsam weiter. Zu guter Letzt muessen wir sogar noch ein Stueck bergauf, weil Jans Auto am Hang steht. Er findet aber einen Abschneider, so wird es nicht ganz so muehsam. Trotzdem muss unterwegs noch eine Rast sein, als wir eine nette Bank finden. Als wir weitergehen, finden wir das Auto grad mal dreissig Meter weiter.

Fazit: das Siebengebirge ist eine wunderschoene Gegend. Aber als WK-Vorbereitung ist es suboptimal.

Freitags, samstags und sonntags hatte ich immer noch Muskelkater.

Aber schoen war es doch! Ich wuerde dort jederzeit wieder laufen!

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