58. Höhenstrassenlauf 7. Oktober 2006

Vor zwei Jahren war ich hier schon mal mitgelaufen, und es hat mir gut gefallen. Letztes Jahr hat er sich mit dem Marchfeldkanallauf überschnitten, aber heuer kann ich wieder mitlaufen. Diesmal läuft auch Margit mit.

VWKGJ: Eine üble Woche, ich war mir nicht sicher, ob ich laufen sollte, meine Temperatur war immer knapp an der Fiebergrenze vorbei. Ein vernünftiger Mensch sollte nicht laufen. Daher beschliesse ich, den WK zu joggen (hallo Uwe!)

Die Anmeldung und das Ziel sind bei der sogenannten Marswiese, der Start auf dem Leopoldsberg. Daher gibt es von der Marswiese zum Start einen Shuttlebus für die Läufer. Der letzte Shuttlebus fährt um 13 Uhr weg. Pünktlich um 12:55 biegen wir in den Parkplatz der Marswiese ein, wir müssen nur noch die Stargebühr entrichten, die munteren grünen T-Shirts abholen, die Startnummern antackern und unsere Sachen in die Garderobe sperren, dann können wir auch schon in den Bus springen. Alles eine Frage des Timings. (Oder: wie ermittle ich meine Hfmax?)

Oben beim Ziel angekommen, sehen wir auch schon Winfried, der natürlich schon längst dort ist und sich ordentlich aufwärmt. Unser Aufwärmen besteht in einem Toilettbesuch und dem Anfüllen der Wasserflaschen, denn leider werden wir auf diesem Lauf nicht versorgt.

Unser Ziel für den Lauf: möglichst nicht tratschen, und schon gar nicht lachen. Um es vorweg zu nehmen: das erste Ziel fiel etwa 10 Sekunden nach dem Start ins Wasser, das zweite eine Minute später.

Beim Start hab ich noch einen guten Blick auf meine Arbeitsstelle, die auf der gegenüberliegenden Seite der Donau in hellpetrolblau herüberleuchtet. Das gibt mir nochmal das nötige Adrenalin. Startschuss - und los geht's! Wir laufen halbwegs gemütlich los, Margit zieht mich gleich nach vorne, was natürlich dumm ist, aber so entfernt sich das Brummen der Schlussfahrzeuge wohltünd, und wir laufen durch den herrlichen Herbstwald. Wanderer feuern uns an, uns so laufen wir bergab, berauf, bergab, bergauf - rauf werden wir überholt, runter lassen wir es rollen und überholen.

Etwa bei km 9 steht eine kleine Frau am Wegesrand und feuert uns an - es ist Christine (meine Dienstags-Lauffreundin). Sie hatte gerade Zeit und ist vom Ziel weg die Strecke gewandert, bis sie uns gesehen hat. Wir laden sie ein, mitzulaufen, und so macht sie sich mit ihrem Rucksack auf. Zu dritt laufen wir. Die Tratscherei und Kicherei nimmt kein Ende. Christine kann gut erzählen, Margit weiss auch allerhand, und ich keuche hinter den beiden her. Es ist ein Kaffeeklatsch ohne Kaffee mit Laufschuhen.

Etwa einen km vor dem Ziel sagt Margit: "Die da vorne hol ich mir" - etwa 100 m vor uns läuft eine Frau mit roter Hose, Margit scheint plötzlich ehrgeizig geworden zu sein. Ich lasse sie gerne ziehen, ich weiss, dass sie viel schneller ist. Wusch - schon verschwindet sie hinter der Kurve, etwas später sehe ich sie die Frau überholen. Auf einmal bleibt sie stehen und läuft zu mir zurück: "Die war nicht meine Altersklasse". Unglaublich, diese Margit.

500m vor dem Ziel taucht auf einmal Winfried auf, der schon längst mit einer Zeit von 50 Minuten gefinisht hat, und uns entgegengelaufen ist. So joggen wir zu viert Richtung Ziel, erst bei der tiefsten Stelle löst sich die Gruppe auf, den Einlauf in die Marswiese machen wir getrennt, Margit weit vor mir, dann ich, Winfried und Christine durch den anderen Eingang, um die Wertung nicht durcheinander zu bringen (es wird händisch gemessen)

Ich bin nach 1:37:24 im Ziel, das sind 5 Minuten langsamer als vor zwei Jahren. Ich habe es trotzdem genossen (oder vielleicht gerade deswegen?) und freue mich schon darauf, wieder dort laufen zu dürfen.

Fazit: eine schöne Strecke, ein netter Lauf, ganz liebe Leute, ein echter Klassiker.


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