Wien Energie Halbmarathon 18.04.2004


Mein erster Halbmarathon! Hätte ich eine Pulsuhr, sie würde schon vor dem Rennen unglaubliche Pulswerte angezeigt haben.

Startschuss ist relativ pünktlich, dann tut sich mal zwei Minuten nichts. Ich bin natürlich ganz hinten angestellt, wo ich niemanden stören kann. Mein Schwager Stefan steht auch noch da, setzt sich dann aber flott ab als wir endlich loslaufen und kommt über eine halbe Stunde vor mir ins Ziel. Es ist auch sein erster HM.

Die Strecke geht über drei Runden à 7 km um die obere Alte Donau, meine Stammstrecke. Das Wetter ist ideal, 11 Grad und windstill, d.h. keine Jacke nötig, und ich laufe mit kurzer Hose. Weil die Sonne nicht scheint, gibt auch die Birke Ruhe.

Die erste Runde geht super, ich laufe unter lauter Leuten, die mein Tempo laufen. Die Kilometer sind deutlich angeschrieben, ich halte meinen 7 min/km Schnitt. Kurz nach km 4 höre ich von hinten ein Motorrad herankommen und hupen. Bevor ich noch denken kann "was will denn ein Motorrad auf der Strecke" höre ich schon das Klatschen der Läufer hinter mir, und wusch - so schnell kann ich gar nicht schauen - rast der Führende vorbei (jung, männlich, schwarz, leicht) Der Mann ist also in der gleichen Zeit, die ich für 4 km gebraucht habe, 11 km gelaufen. Dann geht es Schlag auf Schlag, die flotten Läufer überholen immer wieder.

Zwei Kilometer vor dem Ziel steht meine Schwester mit den Kindern, die mit ihren Ratschen mir und allen anderen Läufern begeistert Stimmung machen. Mein Mann steht auch bei ihnen. Einen Kilometer vor dem Ziel stehen etliche Jugendliche und spielen laut "Keep on running" was auch noch mal einen Motivationsschub bringt. Ansonsten entdecke ich immer wieder Bekannte am Wegesrand, die mich anfeuern.

In der zweiten Runde geht der Überholzirkus munter weiter, und gegen Ende werden die Überholenden immer "langsamer", d.h. sie fangen an, mich zu ziehen. Ich spüre, ich habe Reserven, und lasse mich ziehen. Bei der Hälfte der Runde treffe ich meinen Mann wieder, der die Strecke gegen die Laufrichtung entlangmarschiert und mich mit einem Bussi dopt. Am Ende der zweiten Runde rennen die meisten Läufer schon in den Zielkanal ein, und plötzlich ist die Strecke ziemlich leer. Ich habe immer noch Energie, die Zeit im Ziel hat 1:38 gezeigt, d.h. es ist eine Zeit under 2:30 drin. Das motiviert ungemein.

Am Anfang der letzten Runde feuert mich Markus noch einmal an. Ich mach noch ein bisschen Tempo und bin gut unterwegs. Aber irgendwo zwischen km 17 und 18 gibt es mir einen Stich im unteren Rücken. Die letzten Kilometer werden zur Qual, aber ich bin schon auf dem Heimweg. Ich werde noch überholt, ich überhole noch, die Streckenposten machen mir Mut und zählen die Kilometer hinunter, die Kinder laufen mit ihren Ratschen ein Stück mit, "keep on running" begleitet mich, und auf den letzen 100 m taucht noch eine verschlafene Megy auf, die mich beim fotografiert, und Markus wartet im Ziel schon auf mich. Diese letzten Kilometer bin ich nur mehr mit dem Kopf und dem Herzen gelaufen, nicht mehr mit den Beinen. Aber dann hab ich es geschafft! Ich bin im Ziel!

Bei der Verpflegung treffe ich Horst (der eine sensationelle Zeit von 1:23:05 hingelegt hat) mit Ute, natürlich meinen Schwager, Schwester und Kinder, meinen Mann, und ein paar Leute aus der Nachbarschaft.

Meine Zeit: 2:27:46

Splits:

47:47

48:33

51:25

Geschwindigkeit 8,57 km/h = 7 min/km

Und ich werde es wieder tun.


My first half marathon! If I had a heart rate monitor, it would show an incredibly high beat rate.

Start is puncually, then we have to wait for two minutes. Of course I placed myself in the back of the field, so that I can't disturb anybody. My brother-in-law is also here, but he runs away as the field starts to move. He will finish in a time more than half an hour better than mine. It is also his first HM.

The course is three laps of 7 km around the Upper Old Danube, which is one of my usual training courses. The weather is ideal for running, 11 degrees Celsius and no wind, so I don't need any additional clothes and can run in short trousers. As there is no sunshine, the blossom of the birch also is reduced.

The first lap is easy, I run amongst people with equal "speed". Kilometers are marked, so I check and find out I running exactly my wanted speed: 7 min/km. Shortly after km 4 I hear a motor bike approaching from the back, honking. Just when I thought: "Why is there a motor bike on the course" I hear the runners behind me clapping and - woosh - the leading runner (young, male, black, leight-weight) passed by. So this man run 11 km in the same time I run 4. Afterwards, lots of fast runners overtake, again and again.

Two kilometers from the finish my sister and her children wait. The children make a lot of noise to push the runners forward. My husband has joined them. One kilometer before the finish, some young people play "Keep on Running" which motivates further. Now and then I see neighbours among the watchers, cheering me.

During the second lap, even more runners overtake, and the more they are, the "slower" they get. They are starting to drag me along. Half the distance, my husband suddenly appears. He walks along the course, against the direction of the runners. When I finish my second lap, most other runners enter the finishing channel. When I start the third lap, the street is suddenly very empty. But the clock has shown 1:38, so I can hope for a time under 2:30, which motivates me a lot.

Right at the beginning of the last lap, Markus is again there, cheering for me. I even start running faster and feel quite good, but somewhere between km 17 and 18 I feel a prick in my lower back. From now on, each step hurts. But I am on my final kilometers home. I overtake, I get overtaken, the guards at the course cheer for me, counting down the kilometers. At km 19, the children run and shout for me. Then "Keep on Running", and about 100 m before the finish, Megy is there and take some pictures. Markus is waiting for me at the finishing line. Those last kilometers I did not run with my legs, I ran with my head and my heart. But I did it!

I get something to eat and drink and meet Horst (who ran a sensational time of 1:23:05) with Ute, of course my brother-in-law, my sister and their children, my husband, and some people from the neighbourhood.

My time: 2:27:46

Splits:

47:47

48:33

51:25

speed: 8,57 km/h = 7 min/km

And I will do it again!

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